Singen macht eigentlich immer Freude. Aber eine gelungene Probe, bei der man sich ein „merk-würdiges“ Stück Musik aneignet, ist erhebend. Wenn sich aus gedruckten Notenköpfen Gefühl entwickelt, vielleicht sogar sphärischer Klang. Das bringt das Gemüt zum Schweben, das beglückt regelrecht – eine solche Probe verlässt man völlig stoned.
Als Vocalensemble sOTTOvoce pirschen wir uns seit 2018 an diese Daseinsform heran. Das musikalische Genre ist nachrangig. Nur spannend muss die Musik sein! Interessant das Arrangement! Der Schwebefaktor zählt.
Die Musik stammt von Palästrina und Bennett (Steinzeitmusik, 16. Jahrhundert), von Mozart, Rheinberger und Reger (kennt man). Oder von modernen Komponisten wie Ola Gjeilo (Norwegen, gesprochen: „Ola Jeilu“) oder Bob Chilcott (ein früherer King’s Singer, der „zeitgenössische Held der britischen Chormusik“). Und von noch einigen mehr. Auch ein Stück der Jackson Five, von Coldplay oder ein kunstvoll arrangiertes Volkslied darf es schon einmal sein.
sOTTOvoce ergänzt sein Repertoire nach Anlass und Laune. Weil ein Text so schön passt für das „Lux et tenebrae“-Programm. Weil einem Mitsänger eine grandiose Melodie oder ein geniales Arrangement unter die Finger kommt. Oder gar als „Auftragsarbeit“, weil ein Stück gerade besonders gut zu einem Auftritt passt oder eine Gastgeberin den Wunsch äußert.